Serpentine für Serpentine schrauben wir uns hinauf auf den Schauinsland, Hausberg der Stadt Freiburg im Breisgau. Der Name lässt es erahnen, oben angekommen bietet sich uns ein wunderschöner Blick über das Wolkenmeer bis zu den Schweizer Alpen. Wir können unser Glück kaum fassen als wir uns im T-Shirt ins Gras legen. (Nur) dafür sind wir, LeiterInnen und TeilnehmerInnen des DTP-MultiplikatorInnenworkshops natürlich nicht gekommen und so reißen wir uns von dem Panorama los und laden kistenweise gerettete Lebensmittel und Baumaterial für unsere Projekte aus.

Am Berghaus widmen wir uns für eine Woche gemeinsam dem großen Themenkomplex nachhaltige Ernährung und Lebensmittelproduktion.

Wie ist es dazu gekommen?
Der Workshop ist Teil der Rückkehrerarbeit der DTP und schließt sich an eine Reihe von Windradworkshops an, auf denen SchülerInnen das Thema nachhaltige Energieversorgung praktisch am Bau eines Hugh-Piggott-Windrades erfahren konnten. Diesmal nun ein neues Oberthema und ein neues Format: Während die letzten Workshops sich vor allem an SchülerInnen richteten, die noch relativ wenig vertraut waren mit dem Thema, ging es uns nun darum, Engagierte, Interessierte und teils schon erfahrene MultiplikatorInnen zu versammeln, um im gemeinsamen Austausch das Thema Ernährung und Lebensmittel zu erkunden. Konkretes Ziel dabei war auch die Entwicklung und Erprobung neuer Workshopkonzepte und Methodenbausteine für die Arbeit mit SchülerInnen.

Konkret haben wir uns zwei praktische Hauptprojekte vorgenommen: Den Bau einer Obstsaftpresse und eines Fahrrad -Lastenanhängers, welcher zum Beispiel bis zu 150Kg Gemüse von Foodsharing oder einer Solidarischen Landwirtschaft transportieren kann.

fuge lebensmittel presseWährend die Arbeit an diesen Projekten uns die Woche über an den Vormittagen (und gegen Ende auch die ein oder andere nächtliche Stunde) beschäftigt, widmen wir uns nach dem Mittagessen einer Vielzahl weiterer Themen von effizienter Bewässerung mittels Tongefäßen (natürlich inklusive eigenem Bau derselben) über Workshops zu Design Thinking und der Analyse des Dokumentarfilms „Unser Täglich Brot“ bis hin zu einer Kräuterwanderung im umliegenden Wald.

Immer wieder erproben wir neue Methoden und überlegen, ob und wie sie sich auch für zukünftige Workshops eigenen könnten. Parallel beschäftigen uns konzeptionelle und organisatorische Fragen in Bezug auf die Zukunft der Rückkehrer-Workshops: Was wollen wir anbieten, wie viel können wir leisten - ehrenamtlich und neben unseren Hauptbeschäftigungen? Welche Kooperationspartner bieten sich an und wie vernetzten wir uns mit anderen Initiativen? Und welche Struktur wollen wir uns langfristig geben?

Auch wenn sich solche Überlegungen natürlich nicht mit einer Handvoll Gesprächen abschließen lassen, haben sich schon einige Punkte schon klarer herauskristallisiert: Im nächsten Jahr wird es mindestens zwei neue SchülerInnenworkshops geben, neben einem Windradworkshop nun erstmalig auch einen zum Thema Lebensmittel.

Die Arbeit an unseren Projekten war für uns auf jeden Fall eine tolle und sehr lehrreiche Erfahrung und die Verkostung des ersten selbst gepressten Apfelsaftes ein Erlebnis. Das Lastenfahrrad ist inzwischen wohlbehalten in Stuttgart eingetroffen und wird nun von der lokalen Foodsharing-Gruppe genutzt.

Bei Interesse an Durchführung oder Teilnahme an einem unserer zukünftigen Workshops, kontaktiert uns gerne!

 

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